Zur Zeit der Jahrhundertwende, als die Autoindustrie in den Startlöchern stand und es noch einen Kaiser gab, gründeten sich in Deutschland viele Kaninchen- und Kleintierzuchtvereine. Eine der Ursachen war sicher auch die Förderung der organisierten Freizeitbindung durch die damalige Regierung.

Der Ort Velten in der Mark erlebte zu dieser Zeit mit seinen vielen Ofenfabriken eine Phase der Hochkonjunktur und kam somit auch zu Wohlstand. Am 09. Mai 1909 gründeten einige Gleichgesonnene unter der Schirmherrschaft von Altmeister R. Klein den Rassekaninchen- zuchtverein Velten. In den dreißiger Jahren stellte die Stadt dem Verein ein Wiesengelände zur Futtergewinnung zur Verfügung, welches heute zwar etwas größer ist aber immer noch diesem Zwecke dient.

Während der Zeit von Kriegen, Inflation und Arbeitslosigkeit wurden überwiegend die sogenannten Wirtschaftsrassen gezüchtet. In der Veltener Region dominierten dabei „Blaue Wiener“ und „Helle Großsilber“. Bereits in den 50-iger Jahren fanden in Berlin wieder Ausstellungen statt, an denen sich auch die Veltener Züchter beteiligten. Der Bau der Mauer und die Teilung Deutschlands im Jahr 1961 beendete jedoch schlagartig die offiziellen Kontakte zu den Züchtern auf der westlichen Seite.

Zu DDR-Zeiten hieß der Verein „Sparte 66“ und war Mitglied im VKSK-Kreisverband Oranienburg. In dieser Zeit wurde der Verein 2x als „hervorragendes Spartenkollektiv“ ausgezeichnet. Die Zucht trat allerdings etwas in den Hintergrund. Es wurde vielmehr Wert auf die Mast und Fleischproduktion zur Versorgung der Bevölkerung gelegt. Trotzdem fanden in jedem Jahr Ausstellungen statt. Allerdings war in dieser Zeit viel zu improvisieren und auch organisatorisches Talent gefragt, z. B. bei der Beschaffung von Käfigen. 1985 wurde dem Verein von der Stadtverwaltung das heutige Vereinsgelände übergeben. Bereits ein Jahr später wurde ein für damalige Zeit recht schwieriges Projekt begonnen - der Bau des Spartenheimes. Die Grundsteinlegung erfolgte am 24. Juni 1986. In den folgenden Jahren war viel Organisationstalent und manche Improvisation gefragt um diesen Bau zu einem guten Abschluss zu bringen.

Als 1989 die Mauer fiel waren die Zuchtfreunde Ost und West schneller vereint als Politik und Wirtschaft und aus der „Sparte 66“ wurde wieder der D 227. Heute ist der Verein der größte und aktivste Zuchtverein des Kreisverbandes Oranienburg. Jährlich finden auf dem Vereinsgelände Ausstellungen statt. Auch auf vielen Ausstellungen in Berlin und Umland sowie auf Landes- und Bundesebene präsentieren sich die Veltener Züchter mit sehr ansprechenden Ergebnissen. Den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte erreichte der D 227 im Jahr 2001 dem mit Gewinn des Titels „Vereinsmeister“ auf der Landesschau Berlin-Brandenburg. Die größten Einzelerfolge erreichten Zuchtfreund Pohl mit dem Titel "Bundessieger" auf der 27. Bundesschau 2005 in Nürnberg für seine Häsin der Rasse Burgunder, Zuchtfreund König mit dem Titel "Europachampion" auf der  26. Europaschau 2009 in Nitra (Slowakai) für seine Häsin der Rasse Weiße Neuseeländer sowie Zfd. Becker mit dem Titel "Jugend-Europachampion" auf der  29. Europaschau 2018 in Herning (Dänemark) für seine Häsin der Rasse Hermelin Blauauge.

Dem Verein gehören in den letzten Jahren im Durchschnitt 20 bis 25 Züchterinnen und Züchter an. Unser „dienstältester“ Zuchtfreund ist unser Vorsitzender Bernd Rippchen, welcher seit 1969 Mitglied des Vereines ist. 

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